Gab es einen „Anfang“? Ich glaube nicht. Es gab aber zwei Impulse in meinem Leben – wichtige- , die zu dem führten, was ich jetzt tue. Den einen Impuls setzte mein Vater, viel zu früh verstorben, ein „Holzwurm“ durch und durch, Waldläufer, Wurzelschnitzer, Garten-Ästhet, Werkzeugmacher und Manager in der IT-Branche. Schon als Kind inspirierte er mich und führte mich auf experimentellem Wege zu der elementaren Erkenntnis des Holzbearbeitenden Gewerbes: „Was weg ist, ist weg!“ – Life is simple!. Während sein Schnitzwerkzeug zur Zeit meiner Ausbildung noch ungenutzt in der Schublade lag, verwende ich es heute immer öfters.
Der andere Impuls kam von der Musik selbst. Die Gitarre und ihr Spiel zwar erst spät dafür umso leidenschaftlicher entdeckend, fand ich, es gäbe nichts Besseres, als das Leben mit Gitarren und dem Klang eines Tones zu verbringen, der im Prinzip unter Schwindsucht leidet: Es gibt kaum etwas Vergänglicheres als den Ton einer Gitarre, denn der Energieverlust findet sofort nach dem Anzupfen der Saite statt. – Dieses Phänomen möchte ich verstehen. Es gibt für mich nichts Schöneres, als zu versuchen, dem Holz (ein Geschenk des Waldes, wie ich finde) dieses Geheimnis zu entlocken.
-Freischaffende Gitarrenbauerin in Berlin seit 1999.
-Referentin und Museums-Assistentin i.F. am Ethnologischen Museum, Abteilung Musikethnologie, Medientechnik und Berliner Phonogramm-Archiv.
-Studium der Musikwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin
– Mitarbeit bei PAG – Performance Art Guitars Berlin
-Ausbildung mit Abschluss Gesellenbrief Zupfinstrumentenmacherin an der Berufsfachschule Geigenbauschule Mittenwald.
von Ralf Bieniek, erschienen in der Flamenco-Zeitschrift „Anda!“ Nr.95
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Es ist mein Wunsch, ein Instrument für Sie zu bauen, das aus Materialien erster Qualität besteht und handwerklich solide verarbeitet ist sowie Schönheit ausstrahlt. Aber vor allem: Die Gitarre soll Sie in Ihrer Ausdrucksfähigkeit als Musiker unterstützen. Sie werden von mir nach bestem Wissen und Gewissen beraten werden.
Bei der Verarbeitung der Materialien achte ich darauf, sorgsam mit den Rohstoffen der Natur umzugehen. So finden zum Beispiel auch noch die kleinsten Reststücke Ihren Platz als Holzintarsie statt einen im Mülleimer.
Obwohl es sich heutzutage dank der Internet-Angebote kaum noch lohnt, Einzelhandel zu betreiben, möchte ich diesen Service weiterhin anbieten. Gerne bestelle ich die Teile, die nötig sind.